Burnout 😏

Immer alles gegeben. Immer wieder darauf  hingewiesen, dass es zu viel wird.  Mehr als 3 Monate ans Limit gegangen. Eigentlich nur noch funktioniert. Niemand hat hinter die Fassade geschaut, immer wieder wurden wir vertröstet. “  Ihr habt ja nur 40 Mitarbeiter, ist doch zu schaffen. “ Ja, aber unter welchen Umständen es geschafft wird, danach hat niemand gefragt.  Nachts nicht mehr zur Ruhe gekommen, weil einem einfiel, oh du hast dieses und jenes vergessen und muss das unbedingt morgen machen. Jede Nacht Schweißausbrüche und Ängste, dass man was vergisst oder die Regularien nicht einhält. Dazu mehrere Monate Rufbereitschaft. “ Das ist doch nix, der eine Anruf am Abend oder Morgen. “ Das die ersten Anrufe bereits um 4.30 Uhr eingehen, versteht sowieso niemand. Blöde Kommentare: “  das ist doch nix “ . Stimmt sollen diejenigen mal selber die Rufbereitschaft machen, abschalten, wenn du das Firmenhandy zuhause hast, ist nicht. Automatisch geht der Blick hin: “ wer meldet sich heute Abend noch arbeitsunfähig, wer fällt morgen früh aus, wen könnte man dann als Ersatz aktivieren. “ Ach, das ist doch Larifari – Abgeltung für diese Bereitschaft, aboluter Quatsch.  “ Es wird alles als Selbstverständlichkeit hingenommen.

Tag für Tag merkte ich, dass ich nervöser und aggressiver wurde. Jede kleinste Kleinigkeit hat mich umgehauen. Die Folge war ein entzündetes Auge, eine Erkältung mit Fieber ………jeden Tag Kopfschmerzen . Tag für Tag Tabletten geschluckt.  3 Monate ohne Mittagspause, jeden Tag länger gearbeitet – und die Arbeit wurde nicht weniger.  Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, es wird mehr und mehr. In der letzten Woche wirklich nur noch hingeschleppt, schon morgens auf dem Weg zur Arbeit liefen die Tränen. Mich so alleine gefühlt – versucht weiter zu machen. Trostlosigkeit, Angst vor dem eigenen Versagen machte sich breit. Immer wieder im Kreis gedreht. Keine Lösung mehr gesehen. Mich immer wieder gefragt, wie komme ich da wieder raus?

Ausschlaggebend war dann der Mittwoch der vergangenen Woche: die Inszenierung schlecht hin – die neue Niederlassungsleitung stellt sich vor, der alte Niederlassungsleiter sitzt da und weiß noch nichts von seinem Glück……… wie menschenverachtend und niederträchtig – in diesem Augenblick fiel mein Kartenhaus zusammen – es hat nicht viel gefehlt und ich wäre ausgerastet. Zum Glück war noch ein Rest von Beherrschung vorhanden, ich weiß nicht, was sonst passiert wäre. Habe mich nur gefragt, was das soll ???? So was ist seinen Mitarbeitern gegenüber -egal was man ihnen hält, nicht fair und hat auch nichts mit Mitarbeiterführung zu tun. In diesem Moment sollte man sich auch mal als Chef hinterfragen…….

Wie ich den Rest desTages überstanden habe? Indem ich mit meinem Kollegen gesprochen habe und das ganze ins Lächerliche gezogen habe. Nachts, wieder kein Auge zugetan und morgens wieder heulend zur Arbeit. Bis Mittags versucht, alles zu geben. Dinge erledigt und dann Donnerstag-Nachmittag zum Arzt. Diagnose:  Burnout.

Mein erster Gedanke, so einen neumodischen Kram, bekomme ich nicht.  Aber nun seit einigen Tagen aus dem Verkehr gezogen, merke ich wie unendlich müde ich bin, kann niemanden beschreiben, wie kaputt ich bin, wenn ich vom einkaufen komme oder geputzt habe……. diese verdammmte Müdigkeit………….. muss erst mal wieder soziale Kontakte aufbauen. Es gibt auch ein Leben, neben dem Job. Leider habe ich im letzten Jahr von nichts anderem geredet. Sorry, liebe Mitmenschen. Hättet ihr mich mal deftig durchgeschüttelt, vielleicht wäre ich früher aufgewacht.  Nein, wäre ich nicht……. wurde ja versucht, ich habe es ignoriert. Gut, dann muss ich es jetzt ändern. Wir haben nur dieses Leben und sollten jeden Tag so leben, als wäre es der letzte. Schaffe ich momentan noch nicht, bin einfach zu müde 😴………………